RAHMENPROGRAMM

African Contemporary Dance on Stage

Zwei Solos – zwei Tänzer – zwei Geschichten

Unterschiedlicher können die Lebensläufe von Daudet Grazaï (Elfenbeinküste) und Ahmed Soura (Burkina Faso) kaum sein, doch eines haben die beiden Tänzer gemeinsam: Die Quelle ihres künstlerischen Schaffens ist ihre Kultur und ihre Tradition. Beide Tänzer sind tief in der Tradition verwurzelt, beide Tänzer zählen heute zu den besten zeitgenössisch afrikanischen Tänzern und beide Tänzer haben ihre eigene individuelle Sprache gefunden, die sie mit Leidenschaft und Körperlichkeit auf die Bühne bringen.

Die ivorische Maske Zauli eröffnet den Abend mit ihrem traditionellen Tanz zu Live-Perkussion. Während des Tanzes verkörpert der Tänzer die Wesen, die von der Maske dargestellt werden, und führen rituelle Bewegungen und Schritte auf.  Der Zauli-Maskentanz ist nicht nur eine künstlerische Darbietung, sondern auch ein Mittel zur Übertragung von kulturellem Wissen, Traditionen und spirituellen Praktiken von einer Generation zur nächsten.

Ahmed Soura, Auprès du Printemps
Choreografie und Interpretation – Ahmed Soura

"Auprès du printemps" ist inspiriert von wissenschaftlichen Untersuchungen, in deren Rahmen Plastikpartikel (Mikroplastik) im Regen gefunden wurden. Das Stück thematisiert die Nachlässigkeit der Menschen, weiterhin beharrlich Plastiktüten im Alltag zu verwenden. Die Menschen werden von Plastik überwältigt, in der Mikroplastik das Meer überflutet. Meereslebewesen sind die ersten Opfer dieser "plastischen" Vergiftung. 

Ahmed Soura lässt das Publikum "durch seine Augen sehen" anstatt "in seinen Augen zu lesen". Sein Körper materialisiert mit Bewegung und Tanz die Angst, das nächste Opfer von Plastik zu sein. 

Daudet Grazaï, Les larmes de l'Océan
Choreografie und Interpretation - Daudet Grazaï

Les larmes de l’Océan thematisiert die Dramen der Mittelmeerüberquerungen. Familien, Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche, die mit oder ohne Familiensegen ausreisen. Zahlreich sind sie auf dem Weg zum Exodus, mit dem Instinkt zu überleben, der höchsten Motivation, die eine Seele antreiben kann. Warum? Ihre Heimatländer sind von Kriegen geplagt, von wirtschaftlicher und politischer Armut erstickt. Ihre leblosen Körper treiben auf dem grossen blauen Meer oder sind am anderen Ufer gestrandet. Unschuldige Männer, Frauen und ihre Kinder verlieren ihre Namen, ihre Identitäten, verlieren ihre Menschlichkeit, verlieren ihre Kultur und ihre Würde. Überlebende werden zu einer Spezies namens Immigranten gemacht. Immigranten, die ihr Leben riskieren und den Tod herausfordern, weil der Gedanke an einen besseren Ort für sie der einzige Ausweg ist. 

Daudet Grazaï entführt sein Publikum vom ersten Augenblick an in stürmische Geschehnisse inmitten des Ozeans. Mit einer aussergewöhnlichen Hingabe lässt er seinen Körper erzählen. Seine Seele schreit.

Nach dem Auftritt ist die Bar geöffnet. Daudet und Ahmed freuen sich, Fragen aus dem Publikum zu beantworten und in einen Dialog zu treten.

Kollekte
(Empfehlung CHF 30.- pP)

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